Mißbrauchsfälle

In den vergangenen Jahren häufen sich die Medienberichte über sexuellen Mißbrauch.
Das darüber berichtet wird, ist gut. Das es so viel ist, ist schlecht. (nicht wegen der Berichte, sondern wegen der Zahl der Vorfälle)

Aber was ich total unterirdisch finde, ist die Bezeichnung „Mißbrauch“.

Da heißt es dann (zB und sinngemäß):

„Mißbrauch im Bistum X. Pfarrer soll jahrelang Kinder mißbraucht haben“.

Was mir an dem Begriff in diesem Zusammenhang nicht gefällt?
Ok, frag ich mal ganz ketzerisch:
Wie, bitte, ist denn der ordnungsgemäße Gebrauch eines Kindes?
Denn, wenn ich etwas mißbrauche, heißt es, dass ich etwas gegen seine Bestimmung verwendet hab.

Ich kann ein Obstmesser versuchen zu mißbrauchen, indem ich versuche, damit Figuren in ein Holz zu schnitzen. (keine Ahnung, ob das gehen würde)
Ich kann mein (nicht vorhandenes) Amt mißbrauche, in dem ich mir Vorteile verschaffe.
Ich kann den Begriff Kuh mißbrauchen, indem ich einen Menschen „dumme Kuh“ schimpfe (was übrigens dann glatt doppelt mißbraucht wäre, denn Kühe sind nicht per se „dumm“)

Aber ein Mensch (egal ob Kind oder Erwachsen, ob Mann oder Frau) hat keine ordnungsgemäße Bestimmung.

Und der Begriff „Mißbrauch“ in Bezug auf eine Vergewaltigung (und nix anderes ist das) verniedlicht das Geschehen.
Also hört auf damit und nennt das Kind beim Namen: VerGEWALTigung.
Da steckt nämlich auch das Wort Gewalt drin. Und das ist es, was diesen Menschen angetan wird.
Selbst dann, wenn es zu keiner Penetration kam / kommt.

Das dann obendrein noch die Strafen für solche Taten eher lächerlich sind, macht das Ganze auch nicht wirklich besser.

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